Aufzeichnungen über die Kriegstage Ende März/Anfang April in Gülchsheim von Bürgermeister Valentin Markert:download button

Sanierte Kreisstraßen offiziell dem Verkehr übergeben!
Die Bau- und Sperrschilder sind zwar schon längere Zeit verschwunden, die offizielle Kreisstraßenfreigabe durch Gülchsheim und Hemmersheim ist nun im Beisein aller Verantwortlichen auch erfolgt.
Landrat Walter Schneider, auf dem Foto vorne Mitte, hat im Beisein und mit Richard Veeh, Sprecher des Arbeitskreises Dorferneuerung Gülchsheim; Peter Holzmann, Leiter der Tiefbauverwaltung im Landratsamt Neustadt/ Aisch- Bad Windsheim; dessen Mitarbeiter Gerhard Müller, Stefan Hanika, Inhaber der gleichnamigen Baufirma Hanika; Jürgen Bauer, Geschäftsführer des Ingenieurbüros Plan 2 0; Ortspfarrer Klaus Lindner; Bürgermeister Karl Ballmann; Dipl. Ing. Richard Kempe, leitender Baudirektor am ALE in Ansbach; Ralf Stegmeier von der Firma Trend Bau und Rainer Stadelmann, Leiter des Kreisbauhofes in Scheinfeld, auf dem Foto vorne von links, die Ortsdurchfahrtstrasse NEA 47 durch Gülchsheim und damit auch die NEA 41 durch Hemmersheim für den Verkehr freigegeben. Anwesend waren, neben den Gemeinderäten, auch viele Bürger aus Gülchsheim und Abordnungen aus Hemmersheim, Lipprichhausen und Pfahlengeim.

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Bürgermeister Ballmann hat bei seinen Begrüßungsworten den Dank an alle Beteiligten ausgesprochen, an die Planer, die Baufirmen und deren Mitarbeiter, aber auch an die Bürger für deren Geduld bei Hindernissen und allen sonstigen Unwegsamkeiten während der Bauphasen bei den Hofeineinfahrten und wo auch immer.
Gleiches hat auch Landrat Schneider betont und auf die gute Zusammenarbeit mit dem Amt für Ländliche Entwicklung hingewiesen. Die Maßnahmen der Dorferneuerungen im Landkreis wirken wie ein Jobmotor. Sie bringen Arbeit für die Firmen im Umkreis. In den schon bereinigten Orten sei es aber auch wichtig, dass junge Leute hier bleiben, hat Schneider betont. Er freue sich, dass es hier immer friedlich verlaufen ist und im Landkreis viele Dorferneuerungsmaßnahmen im Laufen sind und immer noch neue dazukommen. Auf die verkehrsberuhigenden Vorkehrungen im Bereich des Kindergartens in Hemmerheim hat Schneider noch hingewiesen. Gemeinde und ALE waren Partner für den Landkreis NEA bei der Generalsanierung der Ortsdurchfahrten von Hemmersheim und Gülchsheim durch den Bauhof des Kreises, was ganz ohne staatliche Förderung geschehen ist. Die Baustrecken waren in Hemmersheim 750 Meter und in Gülchsheim 700 Meter, Rinnen und Bordsteine in Hemmersheim 1360 Meter und in Gülchsheim 1135 Meter, Deckenbau in Hemmersheim 4100 qm, dazu kamen noch 4600 qm für die Freifläche der Straße bis zur Landkreis- und Bezirksgrenze Richtung Aub und in Gülchsheim 3700 qm.
Die Gesamtbaukosten betrugen in Hemmersheim 360000.- Euro und in Gülchsheim 260000.-Euro. Die Bauzeit in Hemmersheim war von 16. Juni 2008 bis 22. April 2009, der Deckenbau wurde am 12. und 13. August 2009 durchgeführt. Die Bauzeit in Gülchsheim war vom 22. April bis 13. August, der Deckenbau am 19. und 20.Oktober 2009.
Vom Landkreis wurden im Rahmen der Gemeinschaftsmaßnahmen auch Leistungen für die Gemeinde und dem ALE ausgeführt, wofür insgesamt wieder 54ooo.- Euro vergütet werden.
Richard Kempe, leitender Baudirektor am ALE in Ansbach freute sich über die weitgehende Vollendung der Baumaßnahmen in Hemmersheim mit dem Platz am Pfarrhaus, an der katholischen St Kiliankirche und am Brunnen und in Gülchsheim mit Burkertsbuck und Dorfplatz, was auch auf das gute Zusammenwirken zwischen Landkreis, ALE und Gemeinde zurückzuführen ist. Auch die günstige Verfügbarkeit des Geldes hat dazu beigetragen, dass die im Februar 2004 eingeleitete Dorferneuerung in der Gemeinde Hemmersheim schon so weit gediehen ist. In Pfahlenheim wurde auch schon mit den ersten Arbeiten begonnen, war zu hören.
Im Landkreis NEA zeichnet sich aus, dass in laufenden Dorferneuerungsverfahren der Ausbau der Kreisstraßen Vorrang genießt. Dadurch können längere Wartezeiten vermieden
werden, hat Kempe berichtet. In Hemmersheim und Gülchsheim wurden von den Teilnehmergemeinschaften im direkten zeitlichen Zusammenhang straßenbegleitende Flächen, wie Gehsteige, Zufahrten und Grünflächen neu gestaltet. Weitere wichtige Maßnahmen waren der Bau von Ortsrandwegen, welche vor allem auch der Landwirtschaft zu gute kommt und die innerörtlichen Straßen entlastet. In Gülchsheim sind zur Zeit noch der Gehwegebau im Oberdorf und die Gestaltung des Geländes an der früheren Weed im Bau.
Die fertiggestellten Maßnahmen der Dorferneuerung in Gülchsheim und Hemmersheim belaufen sich bei den förderfähigen Maßnahmen auf 1,5 Millionen Euro. Hinzu kommen noch geförderte Maßnahmen im privatem Bereich. Diese betragen für die DE Gülchsheim rund 0,5 Millionen und für die DE Hemmersheim mit Lipprichausen und Pfahlenheim 1,0 Mio. Euro.
Durch die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Landkreis und ALE hat sich im Landkreis NEA ein herausragender Schwerpunkt der Ländlichen Entwicklung entwickelt, berichtete Kempe. Im Landkreis laufen zur Zeit, bei steigender Nachfrage , 45 Verfahren, in Mittelfranken sind es 250. Bei den geförderten Investitionen in Dorf und Flur hat der Lkr. NEA in den letzten Jahren mit jährlich 9 Mio. Euro überdurchschnittlich profitiert, so Kempe. In Pfahlenheim; Gollachostheim und Oberickelsheim wird in Kürze ein beschleunigtes Flurneuordnungsverfahren eingeleitet. Auch er dankte allen Beteiligten für das bisher Geleistete.
Dem hat sich auch Bürgermeister Ballmann bei seinem Schlusswort angeschlossen und alle Anwesenden zu einem kleinen Umtrunk ins Sportheim eingeladen.


 

Gülchsheim – eine aktive dörfliche Gemeinschaft mit Zukunft



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Was bedeutet uns Gülchsheim ?


Eine starkeGemeinschaft
blÜhende Natur
hohe Lebensqualität
jugendlicher Charme
ländlicHe Atmosphäre
Sportliche Menschen
günstiges WoHnen
ausgewogenE Bevölkerungsstruktur
idealer Lebensraum für KInder und Jugendliche
RauM für Gewerbe u. Landwirtschaft




Um diese Ideale zu bewahren, zu stärken oder umzusetzen , wollen wir die nachfolgenden Leitlinien bei der Durchführung der Dorferneuerung beachten:


Die Leitlinien im
einzelnen:




Eine starke Gemeinschaft

Die Bereitschaft, sich für die Gemeinschaft zu engagieren ist in Gülchsheim groß. Deshalb sollte besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, gemeinschaftliche Einrichtungen zur Stärkung und Bewahrung der dörflichen Gemeinschaft zu fördern, die die Pflege der dörflichen Traditionen sowie die vielfältige Kontaktpflege und Kommunikation zwischen den Dorfbewohnern ermöglichen.



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Dorfgestaltung

Gülchsheim hat mit seinen großzügigen öffentlichen Flächen und Grünanlagen vielfältige Möglichkeiten,
ein grünendes und blühendes Dorf mit ländlichem Ambiente zu schaffen.
Wir wollen die vielen Ideen der Gülchsheimer Bürger realisieren und die vorhandenen Grünanlagen und öffentlichen Plätze unter Beibehaltung des dörflichen Charakters neu- bzw. umgestalten. Dazu gehört auch, die privaten Gebäude, Höfe und innerörtlichen Grundstücke mit einzubeziehen.
Bei der Straßengestaltung sollte vor allem die Sicherheit der Gülchsheimer Bürger Berücksichtigung finden.
Naturnahe Erholungsmöglichkeiten wie Radweg oder Dorfweiher sollen der Erholung der Bürger und nicht dem Tourismus dienen.

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Raum für Wohnen, Landwirtschaft und Gewerbe


Leben und Arbeiten verändern sich auch in Gülchsheim.
Während früher das Dorf rein bäuerliche Strukturen mit wenigen handwerklichen Berufen aufwies, gehen zunehmend mehr Bewohner anderen Tätigkeiten nach. Das Höfesterben findet auch bei uns statt, es werden nur wenige große Höfe übrigbleiben.
Ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum ist aber für eine gesunde und nachhaltige Entwicklung auch für Gülchsheim notwendig.
Deshalb wollen wir verstärkt Anstrengungen unternehmen zur Ansiedlung von Neubürgern, aber auch von Selbständigen und Kleinbetrieben, die zur Verbesserung der Infrastruktur beitragen.
Die Belange von Landwirten, Wohnbevölkerung, Gewerbetreibenden und Freiberuflern wollen wir gleichermassen ernst nehmen.




Vereinsleben und Kirche

In zahlreichen Vereinen und gesellschaftlichen Gruppen ist ein intaktes und aktives Vereinsleben vorhanden. Der Sportverein ist Anziehungspunkt für sportliche Menschen weit über die Gemeindegrenze hinaus.
In der ev. Kirchengemeinde engagieren sich viele Gemeindemitglieder.
So bietet Gülchsheim vielfältige Freizeitmöglichkeiten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
So gilt es, diese Vielfalt durch Unterstützung und Förderung zu wahren und auszubauen, mögliche Entfaltungs- und Entwicklungshemmnisse auszuräumen und zu beseitigen.
Kinder und Jugendliche sind die Zukunft des Dorfes.
Deshalb sollten für diese Bevölkerungsgruppe besonders große Anstrengungen unternommen werden, z.B. durch noch mehr zeitgemäße und attraktive Freizeiteinrichtun-gen.



Geschichte


Gülchsheim ist ein altes fränkisches Dorf. Zahlreiche Bodenfunde deuten auf eine frühe Besiedelung hin.
Urkundliche Erwähnungen ab 1119, Kirchen- und Gemeindechroniken lassen auf eine interessante Dorfgeschichte von Gülchsheim schliessen.
Diese weiter aufzuhellen und den jüngeren Generationen weiterzugeben sollte ebenfalls unser Augenmerk bei der DE gelten.

Gülchsheim mit seinen ca. 240 Einwohnern besteht aus 77 Anwesen, wobei der Altort vorwiegend von der Landwirtschaft geprägt wird, während in den zwei Neubaugebieten hauptsächlich Arbeitnehmer mit ihren Familien wohnen.
Einige Gewerbebetriebe sowie zwei Aussiedlerhöfe im Nordosten vervollständigen die Siedlungsstruktur.
In Gülchsheim wird die inzwischen fast weltweit bekannte „Veeh-Harfe“ hergestellt.
Ein Busunternehmen, eine Felgengarage, ein metallverarbeitender Betrieb sowie eine Kfz-Reparaturwerkstatt sind die weiteren Gewerbebetriebe.

Gülchsheim hat günstige Bauplätze; für Handwerker bieten sich preiswerte Produktionsstätten in nicht mehr genutzten Scheunen und Betriebsgebäuden früherer Landwirte an.

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Foto: Dieter Gebhardt ©

Die Gemarkung mit 720 ha hat überwiegend fruchtbaren Löß-Lehmboden mit hohen Bonitäten, auf dem vorwiegend Zuckerrüben, Getreide und Mais angebaut werden.
Entlang des Riedbaches sind fast ausnahmslos Wiesen vorzufinden.
Einige wenige Waldflächen liefern ausschließlich Brennholz.



Siedlungsgeschichte

Siedlungsfunde der Jungsteinzeit sowie der Hallstattzeit in unserer Gemarkung belegen, daß unser Gebiet bereits vor fünftausend Jahren (3 Tsd. v. Chr.) durch den Menschen aufgesucht und für Siedelungszwecke genutzt wurde. Sowohl Kelten als auch germanischen Stämme (Allemannen, Burgunder, Juthungen) hielten sich in der vorchristlichen Zeit in unserer Gegend auf.

Die Gründung von Gülchsheim selbst ist nicht bekannt, hängt aber zweifelsfrei mit der fränkischen Landnahme im 6. bis 8. Jahrhundert zusammen. Zu den ersten gezielten fränkischen Besiedelungen im nördlichen Mittelfranken zählt man die –heim Orte u.a. auch Gülchsheim, dass damit gut 1200 Jahre alt sein dürfte. Im Jahre 899 werden 4 Gaue benannt, Gülchsheim müsste damals zum Gollachgau mit dem politischen und religiösen Mittelpunkt Gollhofen gehört haben.

Die bauliche Entwicklung des Ortes erfolgte terrassenförmig parallel zur Hauptstraße und zum Riedbach. Die evang. Kirche mit Friedhof liegt in der Mitte des Haufendorfes.

Die erste urkundliche Erwähnung von Gülchsheim („Gullihisheim“) aus dem Jahre 1119 findet man in einer Schenkungsurkunde des Gumbertus von Equarhofen und seiner Gemahlin Christine an das Kloster St. Stefan zu Würzburg.
Weitere Urkunden zeigen, daß der Besitz an den Höfen, Wohnhäusern, Gütern und Gütlein ausgesprochen inhomogen war. Abgaben waren seit dem späten Mittelalter an das Fürstbistum Würzburg, den Markgrafen von Brandburg-Ansbach, an Gräflich Hatzfeld, an das Pflegeamt Kitzingen, an die Kartause Tückelhausen, an das Spital Aub, an das Stift Neumünster, an die Pfarrei Ochsenfurt und an die Pfarrei Waldmannshofen zu entrichten

Bis zum Jahre 1399 war in Gülchsheim das Hals- und Zentgericht. Auf Bitten des Truchsessen von Baldersheim und der edlen Frau Anna von Weinsberg wurde es dann vom damaligen Bischof von Würzburg, Gerhard von Schwarzburg nach Aub verlegt.
Für den Markt Aub eine wichtige Voraussetzung, um die Stadtrechte zu erhalten.

Seit 1555 ist „Gülchsheim“ evangelisch.
Seit wann die Pfarrei in Gülchsheim bestand und wie der Name des Patroziniums lautete, ist unbekannt. Die Gülchsheimer Pfarrkirche ist im Kern um 1300 zu datieren und wurde seit dem 16. Jahrhundert mehrfach verändert. Die Anlage deutet darauf hin, daß es in früherer Zeit eine Kirchenburg mit Katen gewesen ist. Zwischen 1754 und 1756 wurde der hölzerne Kirchturm durch einen gemauerten ersetzt und mit neuer Haube versehen. Der Westgiebel wurde 1855 umgestaltet.

Die Kirchengemeinde erhielt 1650 das Präsentationsrecht für Pfarrei und Schule, durfte also Pfarrer und Lehrer selbst wählen. Die Einsetzung des Pfarrers war aber weiterhin strittig. Obwohl die Pfarrei „Gülchsheim“ und die Filialkirche Hemmersheim offiziell zum evangelischen Brandenburg-Ansbach gehörten, lag die Polizeigewalt beim Fürstbistum Würzburg. Das führte dazu, dass die Gemeinde den evangelischen Pfarrer aus eigenen Mitteln unterhielt, um zu verhindern, dass ihr ein katholischer aufgezwungen wurde.

Nach der Säkularisation von 1803 unterstand Gülchsheim dem Kastenamt Uffenheim.

1892 wurde die neue Schule gebaut.

1895, 1915 und 1963 wurden Flurbereinigungen durchgeführt.

Im Zweiten Weltkrieg fanden im letzten Kriegsmonat 1945 Kämpfe in Gülchsheim statt. Dies führte zur Zerstörung eines Großteils der alten Bausubstanz. Es brannten 56 Gebäude ab und 22 Wohngebäude, vier Stallungen, sechs Scheunen und 13 Nebengebäude wurden beschädigt.

Am 7.April 1946 kam ein Flüchtlingstreck Heimatvertriebener in unser Dorf. Sie waren Volksdeutsche Siebenbürger Sachsen aus Heidendorf in Siebenbürgen (Rumänien).

Im September 1944 mussten sie ihr Heimatdorf im 2.Weltkrieg verlassen und wurden nach Zwischenaufenthalten im Sudetenland (Kreis Nikolsburg vom 8.11.1944 bis 8.4.1945) und Niederbayern (Kreis Pfarrkirchen vom 30.4.1945 bis 6.4.1946) unserem Dorf zugewiesen.

Guelchsheim

Hier wurden die Familien der Siebenbürger Sachsen aus Heidendorf, sowie einige Sudetendeutsche und Ungarndeutsche Familien in die Höfe einquartiert. Sie fanden in Franken Arbeit , zogen in die Ballungsgebiete oder wanderten nach USA und Kanada aus.


1956 konnte das Pfarrhaus neu errichtet werden.

1991 wurde die Schule abgebrochen, an ihre Stelle trat ein Feuerwehrhaus.

Seit der Gebietsreform von 1972 gehört Gülchsheim zur Gemeinde Hemmersheim.

Am 23.2.2004 wurde die Dorferneuerung mit Flurbereinigung durch die Direktion für Ländliche Entwicklung angeordnet.




Text: R.L.Veeh©