hemm

Ortsgeschichte
Die Geschichte des Dorfes Hemmersheim reicht weit zurück. Ein Zeuge hierfür ist der Ortsname. Er sagt uns, dass sich das Dorf aus einem Hof des Hamar entfaltete.
Im Jahre 914 wird Hemmersheim erstmals urkundlich erwähnt. Das Kloster Fulda und ein Adeliger namens Guntherius nehmen 914 einen Gütertausch vor. Guntherius erhält dabei Güter des Klosters Nyzenhusen (= Nenzenheim), Ibeneshusen (= Ippesheim), Tuckelnhausen (=Tückelhausen), Eggolfosheim (= Eichelsee), Esbenesfelt (= Estenfeld) und 1 Hube in Hamersheim (= Hemmersheim). In den folgenden Jahrhunderten taucht Hemmersheim wiederholt in Urkunden auf, welche Kauf, Tausch und Rechte in Dorf und Markung betreffen.
Entwicklung
Im 15. Jahrhundert fand in Hemmersheim eine Bevölkerungsmehrung und Flurausweitung wegen Auflösung der Dorfgemeinschaft Stockheim statt. Dieser Ort lag 2 km südlich von Hemmersheim und war, wie Gollachostheim und Pfahlenheim, eine Siedlung der fränkischen Landausbauzeit. Stockheims Markung wurde im Zuge der Absiedlung des Dorfes zur Hemmersheimer Markung geschlagen. Die Stockheimer Feldlage, der Stockheimer Weg und der Stockheimer Brunnen erinnern heute noch an die Siedlung Stockheim.
Ein Dorf mit zwei Kirchen
Die eigentliche Dorfkirche, eine dem heiligen Kilian geweihte Chorturmkirche, steht außerhalb des Ortes, nördlich der Gollach. Ihr Turmunterbau stammt aus dem Mittelalter, das Turmobergeschoß und das Langhaus wurden nach 1650 erbaut. Die im Dorf stehende Eucharius Kirche wurde während des Dreißigjährigen Krieges (1647) zerstört. Fortan wurde die Kilians Kirche von beiden Konfessionen genutzt.
Möglicherweise stammt aus dieser Zeit auch der steinerne Steg, welcher das Dorf mit der einstmalig simultan genutzten Kirche verband. Wann genau der mehrbogig gemauerte Fußgängersteg erbaut wurde ist allerdings nicht bekannt. Der Steg war bis 1951 komplett vorhanden. Im Zuge des Brücken – und Straßenneubaus in den 70iger Jahren wurde er bis auf einen kleinen Rest abgerissen. Heute ist von dieser in Rundbögen ausgeführten Brücke ist nur noch ein etwa 20 m langes Teilstück vorhanden. Er befindet sich auf der dorfabgewandten Seite der Gollach. Speziell für die 1100 Jahrfeier in Hemmersheim (2014) wurden Fotos vom alten Steg gesucht. Ein Foto wurde gefunden, dieses zeigt einen Hochzeitszug auf dem Steg.
steghem
 
Die heutige katholische Pfarrkirche St. Kilian in der Ortsmitte wurde 1766/67 errichtet. Sie nimmt den Platz der zerstörten Eucharius Kirche ein. Der Kirchenbau wurde 1767 fertiggestellt.  Diese Pfarrkirche erhielt ebenfalls das St. Kilians Patrozinium. 2016 /2017 feiert die katholische Kirchengemeinde diese Kirchenjubiläum. Ein umfangreiches Rahmenprogramm ist hierfür geplant.
Die katholische Kirchengemeinde gehört zum Seelsorgebereich St. Martin Westmittelfranken. Der Seelsorgebereich besteht aus insgesamt 5 Pfarreien, Bad Windsheim, Uffenheim, Hemmersheim, Herbolzheim und Rodheim, sowie der Filialgemeinde Burgbernheim. Sie gehören zum Dekanat Neustadt Aisch und bilden zusammen mit dem Dekanat Ansbach die Region 6. Die evangelische Kirchengemeinde Hemmersheim wurde bei der Gründung der evangelischen Pfarrei Aub aus der Pfarrei Gülchsheim „ausgepfarrt“ und Aub eingegliedert.
Flur & Grenzen
Die erste Flurbereinigung von 1913 bis 1921 löschte das ursprüngliche Bild der Hemmersheimer Feldmark mit ihrer verschachtelten Kleinparzellierung aus. Im Jahre 1969 folgte eine beschleunigte Felder Zusammenlegung. 2004 wurde die Dorferneuerung durch die Direktion für Ländliche Entwicklung angeordnet
Hemmersheim ist seit dem 1. Juli 1972 Sitz der Großgemeinde gleichen Namens. Es gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Uffenheim und zum Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim.
 
Auszüge aus der Orts- u. Kirchengeschichte von Fritz Mägerlein, Neustett. Überarbeitet und ergänzt von Christiane Dörflein, Hemmersheim